Die zweite Woche war total toll. Da ich eigentlich heute nur über Samstag schreiben will eine ganz schnelle Zusammenfassung der Tage vorher: An die Arbeit im Spital habe ich mich schon ein wenig gewöhnt und muss nicht mehr ganz so viel fragen. Vormittags war ich meist in einer OP und nachmittags habe ich Patienten aufgenommen und vorgestellt. Im OP durfte ich sogar intubieren 🙂 Leider ergibt sich so eine Chance zu selten, da die ersten OPs sehr früh eingeleitet werden oder man im falschen Saal steht wenn im anderen Saal eine neue OP eingeleitet wird. Mittwoch abend waren wir Grillen, eingeladen von einem netten Oberarzt. Es war total gutes Wetter und ganz in der Nähe gibt es einen Grillplatz (den ich zuvor schon fotographiert habe). Nach einer spätabendlichen Backaktion haben wir Donnerstag ein wenig den Geburtstag einer anderen Unterassistentin gefeiert. Abends waren wir dann im Open-Air-Kino und wurden von einem kurzen aber heftigen Regenschauer überrascht. Nachdem der Film gestoppt und Regenmäntel verteilt worden waren, konnten wir ganz in Folie gehüllt weiterschauen.
Am Wochenende habe ich dann Besuch bekommen. Samstags sind wir nach Basel gefahren (hier kosten übrigens ICEs und S-Bahnen das gleiche, so dass wir in 13 Minuten am Bahnhof waren).
Also der Bahnhof…innen mit einigen Läden in denen es viel zu leckere Dinge gibt…
Der Barfüsserplatz mit einem ausgefallenen Brunnen…
Das Münster, in dem man eine Ausstellung anschauen kann…
Der Münsterplatz mit netten Häuschen…
Der Rhein mit der mittleren Rheinbrücke. Hier brauchten wir noch unseren Schirm…
Auf der Rheinpromenade, nachdem das Wetter viel besser geworden war und die Leute in der Sonne lagen…
Das Spalentor…anscheinend das schönste der Stadttore.
Das St. Alban Tal, ein romantisch-ruhiges-grünes Viertel innerhalb der Stadt…
Kleine alte Häuschen…
Und süsse kleine Geschäfte…
Das reicht für heute…über unsere hardcore-Wanderung am Sonntag und den Grund dafür dass ich heute nur Aufzug gefahren muss muss ich in den nächsten Tagen noch berichten…
Das Wochenende war nicht so spannend. Schönstes Wetter und Dienst. Ausser der geplanten OP gestern früh wurde ich aber bisher nicht gerufen 🙂
Habe aber hinter dem Spital eine nette Wiese gefunden, auf der man liegen und lesen kann.
Joggen war ich auch schon ein paar mal und das macht hier echt Spass. Muss mich aber noch an die Steigungen gewöhnen.
Samstag abend haben wir aus der Stadt Musik gehört und sind mal dort hingelaufen. Strassendekoration, Bänke, jeweils ein Bier- und Essensstand mit einer riesigen Schlange und das ganze Dort war versammelt. Es wurden dann nach und nach verschiedene Stadtkapellen angekündigt, die dann spielend durch die Altstadt liefen. Sogar eine Polizeikapelle und Pferde waren da. Hinter den Pferden liefen natürlich ein paar Leute, die die Strasse wieder sauber fegten 😉
Die erste Woche ist vorbei. Fast, da ich noch Rufdienst habe. Aber ich will schon mal erzählen, was so passiert ist.
Am ersten Tag ging es sehr nett los. Um 8 Uhr sollte ich mich an der Zentrale einfinden. Von dort aus wurde ich dann in einen Warteraum gebeten. Dann ging das Abholen los. Zuerst holte mich eine nette Dame von der Personalabteilung ab, um mit mir den Vertrag, die Versicherung, das Konto, die Gesundheitsuntersuchung und ein paar andere Dinge zu besprechen. Wieder ins Wartezimmer. Dann holte mich ein netter junger Mann ab und führte mich durch das Untergeschoss und einen Tunnel in recht merkwürdige Gänge. Wie ich dann erfuhr befanden wir uns im Luftschutzbunker in dem Berg hinterm Spital, in dem sich Lager und Versorgung befinden. Man ist auf alles vorbereitet. Jedenfalls bekam ich dort einen Stapel von Kitteln, Shirts und Hosen sowie ein paar zusätzliche Schlüssel und den Mietvertrag. Dann ging es wieder zurück über das Personalwohnheim (zum Kleider-ins-Zimmer-bringen) zum Warteraum und direkt ins Sekretariat der Chirurgie zum Vorstellen und Fächer zeigen. Die nette Sekretärin brachte mich noch mal zur Zentrale, um meinen Piepser abzuholen und danach zu einer Assistenzärztin, die die weitere Führung durchs Haus übernahm. Von jeder Person eine Viertelstunde Zeit und ein bisschen Freundlichkeit können doch eine ganze Menge bewirken. Die nette Ärztin nahm sich natürlich eine Viertelstunde Zeit und lud mich auf einen Cappucchino ein, neben dem Herumführen und Erklären. Ich konnte und musste mich weder Verlaufen, noch Herumfragen und kannte binnen kurzer Zeit alle Ansprechpartner, Funknummern, konnte die ersten Fragen klären und fühlte mich sehr nett behandelt. Aber nicht nur hier denken die Schweizer mit. Der große Unterschied zu Deutschland ist, dass die Studenten angestellt sind und ein kleines Gehalt bekommen (etwa ein Drittel eines deutschen Assistenzarztes, aber das 10-fache eines PJlers) Dafür sind wir aber auch fest für bestimmte Aufgaben eingeteilt, die den Assistenzärzten viel Zeit und Arbeitsaufwand ersparen. Nur um es zu erwähnen: Blut abnehmen gehört nicht zu unseren Aufgaben, das erledigt das Pflegepersonal – ebenso wie EKGs schreiben.
Was tun wir also? Die Hauptaufgabe auf der Station sind die Ein- und Austritte der Patienten. Sind Patienten angemeldet, nehmen wir sie auf und untersuchen sie. Dann werden Labor, EKG und Röntgenthorax nach einem festen Altersschema angeordnet. Die Befunde werden mit den Assistenten und z.T. mit den Oberärzten besprochen und unterschrieben. EKGs werden von uns vorbefundet, mit den Assistenten besprochen und landen alle im Fach der internistischen Oberärzte zur Endbefundung. Danach wird alles ins Computersystem eingetragen und es werden Medikamente für den stationären Aufenthalt herausgesucht. Schließlich sollen die Patienten ihre eigenen Medikamente weiterhin erhalten, ebenso sollen sie Heparin zur Thromboseprophylaxe, Medikamente bei Schmerz und Übelkeit nach der OP erhalten. Zum Schluss gibt es noch mal einen Bericht. Alles was man macht wird vorgestellt. Nebenher gibt es noch ein paar kleinere Aufgaben. Im OP sind wie natürlich auch jeden Tag. Davon später mehr.
Zusätzlich haben wir Pikettdienste einmal in der Woche sowie jedes vierte Wochenende. Hierbei haben wir Rufbereitschaft, können jedoch überall hingehen, solange wir innerhalb von 30 Minuten im Spital sind. Meist wird man nicht gerufen. In der Woche war ich schon dran und von Freitag bis Montag früh über das Wochenende auch. Gerufen wurde ich bisher noch nicht. Allerdings gab es heute früh noch eine geplante OP, die zum Glück nur zwei Stunden dauerte. Jetzt ist hier geniales Wetter und ich hoffe sehr, dass es weiterhin ruhig bleibt. Von den Diensten auch später noch mehr.
Gestern abend hat es angefangen zu regnen. Pausenlos und sehr stark. Heute morgen war das Wetter immer noch nicht besser und der schöne Ausblick von meinem Zimmer aus war einfach nur noch grau.
Mittags hatte ich dann keine Lust mehr im Zimmer zu sitzen und bin mit meinem Schirm losmarschiert. Einmal überall hin. Schaut mal selbst:
Das ist das kleine Kantonspital. Direkt dahinter sieht man auf dem zweiten -Bild das Personalhaus. In diesem befindet sich neben unserer Küche der Röntgenbesprechungsraum, in dem es jeden Morgen um 8 Uhr losgeht. Praktischer geht es glaub ich nicht, man muss 1 Minute vorher das Zimmer verlassen.
Direkt hinter dem Personalhaus gehen dann die ganzen Wanderwege los. Hier ist also meine todo Liste für die nächsten Wochen. In Anbetracht des Wetters bin ich nur auf die Reben gelaufen, eine nette Steigung, die Zwischendurch mit tollem Ausblick belohnt.
Kleine Swimmingpools und Wein sieht man hier überall.
Direkt zentral sieht man die kleine Altstadt mit den zwei Stadttoren.
Der Dramatik dieses Weges wird man sich beim Abstieg bewusst. Ordentliche Stufen, sogar mit durchgängigem Geländer. Das ganze Staedli ist so ordentlich und gepflegt. Wahrscheinlich werden so selbst die ältesten Leute motiviert etwas für ihre Gesundheit zu tun. An ein paar Stationen des Vital-Parcours bin ich unterwegs vorbei gekommen. Eine Jogging-Strecke, auf der in regelmässigen Abständen Uebungen an verschiedenen Geräten erklärt werden. Zum Schluss habe ich auch die Vennenbahn gesehen. Eine Joggingstrecke auf Rindenmulch-Basis. Auf dem zweiten Foto sieht man übrigens wie steil der Abstieg wirklich war. Es ging um einige Kurven und man musste etwa das 4-fache der auf dem Foto zu sehenden Treppen laufen.
Nach dem kleinen Ausflug von 20 Minuten bin ich in die Stadt gelaufen. Erst zum Bahnhof…verlaufen kann man sich übrigens nicht, denn überall findet man diese schönen Stadtpläne. Direkt am Bahnhof ist dann das Finanzviertel mit 5 Banken. Ausserdem gibt es ein kleines Einkaufscenter mit einem der beiden grossen Supermärkte hier.
Läuft man vom Bahnhof zur Altstadt, überquert man die Birs, die nach dem heftigen Regen nicht mehr so gemütlich aussieht wie gestern noch. McDonalds gibts hier auch, wie man sieht.
Die Altstadt ist echt schön, natürlich sehr klein. Ein paar lustige Geschäfte gibts hier auch 🙂 Ohne ein schweizer Messer fahre ich ich auf keinen Fall wieder weg. Irgendwelche Tipps welches ich kaufen soll?
Nachdem ich mir schon viele Sprüche über Laufen anhören durfte, bin ich endlich heute mittag hier angekommen.
Laufen ist der Hauptort des gleichnamigen Bezirks im Kantons Basel-Landschaft. Laufen liegt im Laufental an der Birs und an der Jurabahnlinie von Basel nach Delémont. Seine höchste Erhebung ist der Nettenberg mit 670 m ü.M. und der tiefste Punkt das Birsufer bei der Neumatt mit 348 m ü.M. Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 1137 Hektar, davon sind 28 % Landwirtschaftsfläche, 53 % Wald, 18 % Siedlungen und 1 % unproduktive Fläche. Es gibt 5224 Einwohner 😉 In Basel ist man nach 20 Minuten Bahnfahrt. Auch nach Zürich, Bern und Luzern sind es nur etwa 100 km.
Nachdem ich total früh aufgestanden und 3 mal umgestiegen bin kam ich am Basel Hauptbahnhof an. Dort wurde ich erst mal fast überrant, weil es so voll war. Ich musste mir noch schnell ein Bilett für den Weg nach Laufen kaufen und bin dann kurze Zeit später in eine S-Bahn gestiegen. Dann wurde es lustig: rechts und links nur Berge und Wälder, total beeindruckend, ab und zu mal ein paar kleine Häuschen oder eine Fabrik, die den nächsten Stopp anzeigten. Das Laufental also 😉 Irgendwann war dann Ricola zu sehen (ohne Witz) und ich wusste, dass ich da bin. Laufen war die Endstation dieser Linie und deutlich grösser (finde auf der Tastatur kein „sz“). Gross ist so eine Sache. Direkt am Bahnhof war alles wichtige zu sehen: Supermärkte, Banken, kleine Geschäfte). Die Altstadt in winzig, tritt man durch das Stadttor kann man das andere Tor schon sehen. Dafür ist die Altstadt total hübsch, sehr gepflegt mit vielen kleinen Geschäften und Cafes. Ein Fluss fliesst mitten durch die Stadt, im Hintergrund sieht man Berge. Es gibt ein paar Wanderwege direkt von Ort ausgehend und außerdem eine Laufbahn. An den Wochenenden ist also laufen und kraxeln angesagt.
Das Spital liegt etwas ausserhalb (also 10 Minuten Fussweg). Hier wurde ich gleich von einem anderen Unterassistenten abgeholt, der mich durch diverse Krankenhausgänge in mein Zimmer brachte. Ich bin echt beeindruckt, denn es ist wirklich schön hier. Mein Zimmer ist relativ gross, hat neue Möbel, ein Waschbecken und einen tollen Ausblick. Auf dem gleichen Gang wohnen noch 3 andere UHUs und 1 Oberarzt. Direkt unter den Zimmern gibt es eine Gemeinschaftsküche und einen Raum mit PCs, in dem ich an einem von diesen im Moment sitze. Die wichtigsten Dinge habe ich schon eingekauft, damit ich morgen nicht verhungere. Wohl fühle ich mich eigentlich auch schon, zumindest sehr entspannt angesichts der familiären Atmosphäre hier.
Morgen werde ich hoffentlich ganz viele Fotos zu machen und sie hier nachträglich hochladen (wenn das Internet es zulässt).
Nudelsalat die Zweite. Das erste Rezept war zwar schon ganz lecker, aber irgendwie haben mich die Radischen dann doch gestört.
Den typischen deutschen Nudelsalat kenne ich mit Dosenerbsen, Dosenmandarinen und Fleischwurst, vielleicht noch Käse zusätzlich. Und eigentlich suche ich ja eine moderne Abwandlung des typischen Salates, die nicht mediteran/exotisch sein soll. Diesmal habe ich einfach nur die Zutaten ersetzt und Erbsen, Pfirsiche und Kochschinken genommen. Die Sauce besteht aus Salatmajonaise und Naturjoghurt, gewürzt mit Curry, Basilikum und etwas Honig.
Der Salat war sehr lecker. Auch wenn ich persönlich mediterane Varianten lieber mag, speichere ich diesen einfach als modern-altmodische Variante, die ich bestimmt wieder machen werde. Abwechslung ist ja immer gut und nicht jeder mag Pinienkerne, Oliven, Ziegenkäse und Co.
Zutaten für 4 Portionen
200g Hörnchennudeln
100g Tiefkühl-Erbsen
200g Kochschinken
2 Pfirsiche
etwas frisches Basilikum
Curry
1 TL Honig
1 EL Apfelessig
150g Naturjoghurt
100g Salatmajonaise
Salz, Pfeffer
Nudeln in Salzwasser kochen, zum Schluss für 2 Minuten die Erbsen mitkochen. Abschütten, abschrecken, dann abtropfen und auskühlen lassen.
Kochschinken und Pfirsiche in Stückchen schneiden. Basilikum hacken.
Eine Sauce aus Joghurt, Majo, Honig, Essig und Curry herstellen.
Alle Zutaten mit der Sauce vermischen und den Salat mit Salz, Pfeffer und Curry abschmecken.
Heute gab es seit längerem wieder eine Quiche. Restequiche. Denn ich hatte noch Kartoffeln, Lauch, Butter und Eier übrig. Dazu passte dann Bacon, Weißwein und Schmand ganz gut.
War lecker. Werde ich wieder machen, dann jedoch etwas kräftiger würzen.
Rezept
Teig
250g Mehl (je 125g Weißmehl und Weizenvollkornmehl)
125g Butter
1 Ei
1 Prise Salz
2 EL kaltes Wasser
Füllung
4 Kartoffeln (ca. 350g) – am besten schon vorher mit Schale kochen und pellen
2 kleine Stangen Lauch (ca. 350g)
100g Bacon
Salz, Pfeffer
Guss
100ml Weißwein
200g Schmand
3 Eier
50g Käse
Muskatnuss
Salz, Pfeffer
Zutaten für den Teig verkneten und 30 Minuten kalt stellen. Danach ausrollen und in eine Quicheform legen. Bei 180°C ca. 10 Minuten vorbacken.
Für die Füllung die gekochten und gepellten Kartoffeln in Scheiben schneiden. Lauch in Ringe schneiden und waschen. In einer Pfanne den klein geschnittenen Bacon anbraten. Lauch dazugeben und mitbraten. Zum Schluss die Kartoffeln untermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen und auskühlen lassen.
Für den Guss Wein, Schmand und Eier verquirlen und den geriebenen Käse unterrühren. Alles ordentlich würzen.
Den vorgebackenen Boden aus dem Ofen holen. Füllung und Guss darauf verteilen.