Gestern abend hat es angefangen zu regnen. Pausenlos und sehr stark. Heute morgen war das Wetter immer noch nicht besser und der schöne Ausblick von meinem Zimmer aus war einfach nur noch grau.
Mittags hatte ich dann keine Lust mehr im Zimmer zu sitzen und bin mit meinem Schirm losmarschiert. Einmal überall hin. Schaut mal selbst:
Das ist das kleine Kantonspital. Direkt dahinter sieht man auf dem zweiten -Bild das Personalhaus. In diesem befindet sich neben unserer Küche der Röntgenbesprechungsraum, in dem es jeden Morgen um 8 Uhr losgeht. Praktischer geht es glaub ich nicht, man muss 1 Minute vorher das Zimmer verlassen.
Direkt hinter dem Personalhaus gehen dann die ganzen Wanderwege los. Hier ist also meine todo Liste für die nächsten Wochen. In Anbetracht des Wetters bin ich nur auf die Reben gelaufen, eine nette Steigung, die Zwischendurch mit tollem Ausblick belohnt.
Kleine Swimmingpools und Wein sieht man hier überall.
Direkt zentral sieht man die kleine Altstadt mit den zwei Stadttoren.
Der Dramatik dieses Weges wird man sich beim Abstieg bewusst. Ordentliche Stufen, sogar mit durchgängigem Geländer. Das ganze Staedli ist so ordentlich und gepflegt. Wahrscheinlich werden so selbst die ältesten Leute motiviert etwas für ihre Gesundheit zu tun. An ein paar Stationen des Vital-Parcours bin ich unterwegs vorbei gekommen. Eine Jogging-Strecke, auf der in regelmässigen Abständen Uebungen an verschiedenen Geräten erklärt werden. Zum Schluss habe ich auch die Vennenbahn gesehen. Eine Joggingstrecke auf Rindenmulch-Basis. Auf dem zweiten Foto sieht man übrigens wie steil der Abstieg wirklich war. Es ging um einige Kurven und man musste etwa das 4-fache der auf dem Foto zu sehenden Treppen laufen.
Nach dem kleinen Ausflug von 20 Minuten bin ich in die Stadt gelaufen. Erst zum Bahnhof…verlaufen kann man sich übrigens nicht, denn überall findet man diese schönen Stadtpläne. Direkt am Bahnhof ist dann das Finanzviertel mit 5 Banken. Ausserdem gibt es ein kleines Einkaufscenter mit einem der beiden grossen Supermärkte hier.
Läuft man vom Bahnhof zur Altstadt, überquert man die Birs, die nach dem heftigen Regen nicht mehr so gemütlich aussieht wie gestern noch. McDonalds gibts hier auch, wie man sieht.
Die Altstadt ist echt schön, natürlich sehr klein. Ein paar lustige Geschäfte gibts hier auch 🙂 Ohne ein schweizer Messer fahre ich ich auf keinen Fall wieder weg. Irgendwelche Tipps welches ich kaufen soll?
Nachdem ich mir schon viele Sprüche über Laufen anhören durfte, bin ich endlich heute mittag hier angekommen.
Laufen ist der Hauptort des gleichnamigen Bezirks im Kantons Basel-Landschaft. Laufen liegt im Laufental an der Birs und an der Jurabahnlinie von Basel nach Delémont. Seine höchste Erhebung ist der Nettenberg mit 670 m ü.M. und der tiefste Punkt das Birsufer bei der Neumatt mit 348 m ü.M. Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 1137 Hektar, davon sind 28 % Landwirtschaftsfläche, 53 % Wald, 18 % Siedlungen und 1 % unproduktive Fläche. Es gibt 5224 Einwohner 😉 In Basel ist man nach 20 Minuten Bahnfahrt. Auch nach Zürich, Bern und Luzern sind es nur etwa 100 km.
Nachdem ich total früh aufgestanden und 3 mal umgestiegen bin kam ich am Basel Hauptbahnhof an. Dort wurde ich erst mal fast überrant, weil es so voll war. Ich musste mir noch schnell ein Bilett für den Weg nach Laufen kaufen und bin dann kurze Zeit später in eine S-Bahn gestiegen. Dann wurde es lustig: rechts und links nur Berge und Wälder, total beeindruckend, ab und zu mal ein paar kleine Häuschen oder eine Fabrik, die den nächsten Stopp anzeigten. Das Laufental also 😉 Irgendwann war dann Ricola zu sehen (ohne Witz) und ich wusste, dass ich da bin. Laufen war die Endstation dieser Linie und deutlich grösser (finde auf der Tastatur kein „sz“). Gross ist so eine Sache. Direkt am Bahnhof war alles wichtige zu sehen: Supermärkte, Banken, kleine Geschäfte). Die Altstadt in winzig, tritt man durch das Stadttor kann man das andere Tor schon sehen. Dafür ist die Altstadt total hübsch, sehr gepflegt mit vielen kleinen Geschäften und Cafes. Ein Fluss fliesst mitten durch die Stadt, im Hintergrund sieht man Berge. Es gibt ein paar Wanderwege direkt von Ort ausgehend und außerdem eine Laufbahn. An den Wochenenden ist also laufen und kraxeln angesagt.
Das Spital liegt etwas ausserhalb (also 10 Minuten Fussweg). Hier wurde ich gleich von einem anderen Unterassistenten abgeholt, der mich durch diverse Krankenhausgänge in mein Zimmer brachte. Ich bin echt beeindruckt, denn es ist wirklich schön hier. Mein Zimmer ist relativ gross, hat neue Möbel, ein Waschbecken und einen tollen Ausblick. Auf dem gleichen Gang wohnen noch 3 andere UHUs und 1 Oberarzt. Direkt unter den Zimmern gibt es eine Gemeinschaftsküche und einen Raum mit PCs, in dem ich an einem von diesen im Moment sitze. Die wichtigsten Dinge habe ich schon eingekauft, damit ich morgen nicht verhungere. Wohl fühle ich mich eigentlich auch schon, zumindest sehr entspannt angesichts der familiären Atmosphäre hier.
Morgen werde ich hoffentlich ganz viele Fotos zu machen und sie hier nachträglich hochladen (wenn das Internet es zulässt).