Woche 9: Radiologie

Von , 3. Dezember 2009 15:34

Schon ist die neunte Woche um…es geht echt verdammt schnell, besonders wenn es Spaß macht. Die vier Tage waren für die Radiologie viel zu kurz..Wir waren immer für einen halben Tag an einer Station: CT, MRT oder Angio, Neuroradiologie, Kinderradiologie, konventionelles Röntgen, Sono oder Durchleuchtung.

Der Tag ging für alle um 8 Uhr los, zum täglichen (!) Teaching. Der Chef rief in einem kleinen Hörsaal einen Assistenten nach vorn und dieser musste dann vor der ganzen Truppe Befunde erkennen. Zusätzlich gab es noch eine Menge Fragen zu beantworten. Da der Chef immer noch Dinge erklärte und das Teaching generell spannend gestaltet war, war es eine sehr beliebte Sache. Die Assistenten sagten dazu, es sei zwar blöd manchmal absolut falsch zu liegen oder eine Frage nicht beantworten zu können, aber so ginge es nun mal allen und der Lerneffekt sei super. Freitags ist immer Jounal Club.

Um 9 Uhr ging dann jeder Arzt zu seinem Arbeitsplatz, also einen der oben genannten. Während der Weiterbildung arbeitet man dort für 3-6 Monate in Rotation. Schon cool, sich bis 9 Uhr (dann herrscht auf jeder normalen Station die große Hetze) Ausbildung leisten zu können. Beim MRT mussten wir ganz schön viel (mit) laufen, immer zwischen dem 1,5- und 3 Tesla-Gerät hin und her, dann wurde ein Zugang gelegt, Kontrastmittel gegeben, eine MR-Koloskopie oder -Mammographie vorbereitet und wieder zum Schreibtisch gehechtet 😉 Im Neuro-MRT war es absolut beeindruckend, welche Einstellungen gewählt wurden um die neu entdeckten Metastasen besser sichtbar zu machen (ja, eine Patientin kannte ich schon aus der Onkologie, doch nun konnte sie kaum noch sprechen..danach war klar warum).

Das Team war insgesamt super nett, jeder erklärte gern immer etwas und auch das Verhältnis der Oberärzte zu den Assistenten schien sehr entspannt. Die Oberärzte liefen immer von Station zu Station um die Befunde zu besprechen. Sogar die Studenten wurden einbezogen (!). Dass die Arbeit am Monitor mit Kaffee durchaus angenehm scheint muss ich denke ich nicht erwähnen.

Insgesamt war ich erstaunt, wie viele Patienten ich sehen konnte (obwohl ich keine Interventionellen Eingriffe gesehen habe) und wie breit das Spektrum ist, das  sich ja bei weitem nicht nur aufs „Bilder gucken“ beschränkt. Spontan hätte ich Lust hier mein Wahlfach im PJ zu machen, aber so spontan denke ich oft nach einer neuentdeckten Begeisterung für ein Fach. Noch 11 Wochen und ich bin gespannt was mich noch überzeugen kann.

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