Fazit: Chirurgie
Ich bin wieder in Aachen angekommen. Leider habe ich in den vergangenen 16 Wochen viel weniger gebloggt, als ich eigentlich vorhatte. Zumindest über das Spital will ich noch ein paar Worte verlieren.
Vor zwei Jahren habe ich mich in der Schweiz beworben, weil ich einen Teil des PJ nicht in Aachen verbringen wollte und weil mir die Schweiz als potentielle Zukunftsperspektive nicht allzu abwegig erschien. Im Gegensatz zu Deutschland ist man in der Schweiz als Student fest angestellt, was einige Vorteile mit sich bringt: man erhält ein Gehalt (für schweizer Verhältnisse nicht viel, aber es reicht für zwei Mieten, Lebensmittel, Reisen und Sparen), man hat festgelegte Aufgaben, wird gebraucht, geschätzt und freundlich behandelt und lernt nebenbei noch etwas. Nachteil ist, dass man nicht immer das sehen oder tun kann, was man möchte, weil man nicht der typische Student ist.
Laufen war eine gute Wahl. Man sieht ein relativ weites Spektrum (Allgemeine, Viszeral-, Unfallchirurgie, Orthopädie, Gynäkologie, HNO), jedoch nur eine kleine Auswahl an Eingriffen in jedem Fachgebiet. Hier kann es schnell langweilig werden und man wünscht sich vielleicht ein wenig mehr Abwechslung. Die Stationsarbeit hat mir persönlich viel gebracht. Unsere Aufgabe war es, Patienten aufzunehmen. Hierzu gehörten neben der Anamnese und körperlichen Untersuchung auch spezielle Gelenk- oder organbezogene Untersuchungen. Denkt man beim ersten Patienten noch viel nach und muss später nachlesen, bekommt man doch sehr schnell Routine und wird immer genauer und schneller. Nebenbei kümmert man dich um die Anmeldung und Auswertung von Labor, EKG und Röntgen sowie um zu verordnende Medikamente. Langeweile hatten wir selten, da wir meist sowohl im OP als auch auf der Station zu tun hatten. Pikettdienste ein mal pro Woche und ein mal pro Monat gehörten ebenfalls zu unseren Verpflichtungen. Hatte man Pech, stand man nach einem langen Arbeitstag abends wieder im OP, allerdings kam dies zum Glück nur selten vor.
Ansonsten kann man an den Wochenenden Städte anschauen, Wandern gehen, auf Berge klettern, mittlerweile Ski fahren – alles, ohne lange fahren zu müssen.
Würde ich nicht Aachen vermissen und vermisst werden, hätte ich fast noch ein Innere-Tertial angehängt 😉