5.-7. Woche: Onkologie
Während der letzten 3 Wochen war ich auf der Onkologie. Die Zeit war lehrreich und spannend, das Team sehr nett und auch persönlich habe ich einiges mitgenommen.
Der Tag bestand zuerst aus Unmengen von Blutabnahmen, da fast jeder Patient täglich kontrolliert wurde. Zwischendurch ging es zur Röntgenbesprechung, in der ein Radiologe Befunde demonstrierte. In der anschließenden Visite wurde viel Zeit mit dem Patienten verbracht. Dieser wurde gründlich befragt und untersucht, alle erhobenen Parameter wurden kontrolliert und diskutiert, so dass man dem Patienten mitteilen konnte, welcher Schritt als nächstes folgen würde. Im Laufe des Tages gab es meist einige Neuaufnahmen. Auch standen kleinere Eingriffe an, wie Lumbalpunktionen und Pleura- und Aszitespunktionen, die ich endlich endlich machen durfte. Mittags folgte eine Besprechung der neuen Patienten mit dem gesamten Team. Später Angehörigengespräche und der übliche administrative Teil.
Nach der Zeit im Uniklinikum haben die letzten drei Wochen meinen Eindruck bestätigt. Die Atmosphäre auf der Station ist nicht deprimierend. Das Verhältnis zu den Patienten ist sehr offen und bei weitem nicht so oberflächlich, wie auf anderen Stationen. Das Ziel sind kleine Schritte, die große Erleichterung bringen z.B. nach der Chemotherapie die Nebenwirkungen wie Übelkeit, Müdigkeit, Blutarmut zu bekämpfen, Schmerzen zu verhindern, Luftnot zu lindern, letztendlich den Patienten wieder nach Hause entlassen können.
Nicht einfach ist es, junge Patienten zu sehen, deren Erkrankung nicht mehr heilbar ist und vielleicht schon so weit fortgeschritten ist, dass ihnen nur noch Wochen oder Monate, manchmal nur noch Tage bleiben. Schrecklich ist es, Patienten sterben zu sehen und danach mit ihren trauernden Angehörigen zu sprechen. All das gehört zum Fach Onkologie dazu. Zum Glück gehören diese Tage zur Ausnahme.